Zum Inhalt (Access key c)Zur Hauptnavigation (Access key h)Zur Unternavigation (Access key u)

18.01.2024 Do - 03.03.2024 So

Das Getto – Geburtstagsspaziergang in die Hölle

Sonderausstellung
Spaziergang in die Hölle_Pressemitteilung_Foto27
Spaziergang in die Hölle_Pressemitteilung_Foto11

Die Ausstellung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Paderborn e. V. (GCJZ) zeigt einen Teil der 140 Fotos, die der Wehrmachtsangehörige Heinrich Jöst bei einem privaten Spaziergang an seinem Geburtstag am 19. September 1941 durch das Warschauer Getto aufnahm. Die Fotos dokumentieren schonungslos die katastrophalen Lebensbedingungen in dem überfüllten Getto. Heinrich Jöst war zu der Zeit in der Nähe von Warschau stationiert. Ein Spaziergang durch das Getto war bei deutschen Soldaten an dienstfreien Tagen eine beliebte „Freizeitgestaltung“.

Sonderausstellungsraum, Zugang durch die Erinnerungs- und Gedenkstätte
Hinweis: geeignet ab 16 Jahren
Eintritt frei

Hinweis:
Eine inhaltliche Einführung in die Ausstellung durch Monika Schrader-Bewermeier (Vorsitzende der GCJZ) ist auf Anfrage über das Kreismuseum unter Tel. 02955 7622-0 möglich.


Im September 1940 wurde das Warschauer Getto per Verordnung der deutschen Besatzer eingerichtet und am 16. November 1940 abgeriegelt. Die 14 Kilometer lange Mauer, die das Getto umgab, musste von den Bewohnern des Gettos unter brutaler Bewachung selbst errichtet werden. Es wurde hier nicht nur die jüdische Bevölkerung Warschaus, sondern auch Menschen aus anderen Gebieten Polens und aus Deutschland interniert. Die nichtjüdischen Bewohner des Stadtbezirks waren zuvor gezwungen worden, ihre Häuser zu verlassen. Die Zahl der Menschen stieg auf über 450.000 an und war stark überfüllt. Viele Menschen waren obdachlos und mussten auf der Straße leben. Ein Drittel der Bevölkerung war vom Hungertod bedroht. Viele Menschen starben nicht nur an Hunger sondern auch an Krankheiten, Seuchen und Erfrierungen. Der Judenrat sowie jüdische Hilfsorganisationen versuchten vergeblich die Not der Menschen zu lindern. Ab 1942 begannen die Nationalsozialisten mit den Deportationen von Juden aus dem Warschauer Getto in das Vernichtungslager Treblinka. Rund 50.000 meist junge Menschen, blieben im Getto und wurden zur Zwangsarbeit herangezogen. Als Anfang 1943 eine weitere Deportation drohte, reagierte die Bevölkerung mit bewaffnetem Widerstand, der auch als „kleiner Aufstand“ bezeichnet wird. Im April 1943 begannen SS-einheiten Wehrmachtseinheiten, Deutsche Ordnungspolizei sowie ukrainische und baltische Hilfskräfte mit der Zerstörung des Gettos und der Ermordung der jüdischen Bevölkerung. Sie waren überrascht von dem Ausmaß des Widerstandes der Bewohner, die sich verbarrikadiert hatten. Nach fast vier Wochen war der Aufstand beendet, mehr als 56.000 Menschen waren ermordet oder in Vernichtungslager abtransportiert worden.

Der Fotograf Heinrich Jöst übergab die Negative seiner Fotos erst 1982 dem „Stern“-Journalisten Günther Schwarberg. Im Gespräch mit ihm kommentierte Jöst einige der Fotos. Diese Kommentare sind auch auf den Roll-ups zu lesen. Schwarberg überließ 1993 der GCJZ Paderborn die Negative von 35 Fotos kostenlos unter der Bedingung, sie nicht kommerziell zu nutzen. Der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad VaShem in Jerusalem und dem US Holocaust Memorial Museum in Washington D.C. übergab Günther Schwarberg Negative aller Fotos. Günther Schwarberg eröffnete dann auch am 22. 4.1993 eine Ausstellung in Paderborn anlässlich des 50. Jahrestages des Getto-Aufstands. Im Anschluss konnte die GCJZ Paderborn die Ausstellung in mehreren Einrichtungen in Paderborn und Nachbarkreisen zeigen. Anlässlich des 80. Jahrestages des Aufstandes im Getto 2023 hat die GCJZ Paderborn die Fotos erneut für eine Ausstellung zur Verfügung gestellt.

Kontakt

Kreismuseum Wewelsburg

Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg

Tel. 02955 7622-0
Fax 02955 7622-22
Mail: nfwwlsbrgd

Übergang 4

Anschrift

Kreismuseum Wewelsburg
Burgwall 19
33142 Büren-Wewelsburg
Deutschland

Kontakt

Tel. 02955 7622-0
Fax 02955 7622-22
nfwwlsbrgd
Kontaktformular

Datenschutzhinweis

Unsere Webseite nutzt externe Komponenten (Youtube-Videos, OpenStreetMaps). Diese helfen uns unser Angebot stetig zu verbessern und Ihnen einen komfortablen Besuch zu ermöglichen. Durch das Laden externer Komponenten, können Daten über Ihr Verhalten von Dritten gesammelt werden, weshalb wir Ihre Zustimmung benötigen. Ohne Ihre Erlaubnis, kann es zu Einschränkungen bei Inhalt und Bedienung kommen. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.